Vorsorgen mit gemischten ETF

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

Für Sparer, die vor der Konstruktion eines eigenen Portfolios zurückschrecken, gibt es auch Indexfonds, die in mehrere Anlageklassen anlegen – sogenannte gemischte ETF.

Ein sehr wichtiger Entscheid beim Investieren ist die Aufteilung der Gelder auf verschiedene Anlageklassen. Viele Sparer tun sich aber schwer damit, ihr Vermögen entsprechend ihrem Risikoprofil in Aktien, Obligationen, Immobilienanlagen oder Rohwaren anzulegen. Viele lassen sich deshalb teure Anlageprodukte verkaufen, die ihre Gelder auf mehrere Anlageklassen streuen. Bei aktiv verwalteten Strategiefonds und «Multi-Asset-Fonds» sollten sich Anleger bewusst sein, dass viele dieser Produkte hohe Kosten haben, da sie bei der Verteilung der Gelder ebenfalls Fonds einsetzen. So gibt es mehrere Gebühren-Ebenen. Gerade wenn Sparer solche Produkte für die Altersvorsorge einsetzen, wird ihre Nettorendite über die Jahre hinweg deutlich geschmälert.

Eine Alternative dazu ist ein selbst zusammengebautes Portfolio aus Exchange-Traded Funds (ETF). Solche Anlageprodukte haben geringere Kosten als traditionelle Anlagefonds, da sie nur die Entwicklung von Finanzmarktindizes abbilden. Für Sparer, die vor der Konstruktion eines eigenen Portfolios zurückschrecken, gibt es auch einige wenige Indexfonds, die in mehrere Anlageklassen anlegen – sogenannte gemischte ETF.

Solche Fonds haben den Vorteil, dass der Anleger hier mit dem Kauf eines Produkts in mehrere Anlageklassen investiert und so die Risiken bei der Geldanlage automatisch streut. Laut einer Untersuchung der Fonds-Research-Firma Morningstar ist die Auswahl an gemischten ETF und günstigen ETF-Dachfonds noch recht überschaubar. Darin ist der Arero-Fonds erwähnt, der einem Anlage-Ansatz von Mannheimer Wissenschaftern folgt und der von der zur Deutschen Bank gehörenden DWS Investment umgesetzt wird.

Der 2008 aufgelegte Fonds kommt Anfang November auf ein Volumen von 405 Mio. €, einige andere Produkte im Segment sind aber nicht lange am Markt und haben deutlich kleinere Volumina. Zu den weiteren Anbietern gehören neben der Deutschen Bank, die mehrere solche Produkte hat, auch Blackrock und UBS. Zudem gibt es die Produktreihe Easyfolio, die zu dem Unternehmen Extravest gehört. Die laufenden Kosten der erwähnten Produkte beziffert Morningstar auf zwischen 0,5% und 1,09%, es gibt also deutliche Unterschiede. Teilweise haben sie auch aktive Komponenten – so besteht ein gewisses Risiko, dass Manager bei Strategien danebenliegen.