ETF für erfolgreiches Alterssparen: Was die amerikanischen Kleinanleger längst entdeckt haben, ist jetzt auch in der Schweiz auf dem Vormarsch.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

Für Sparer, die vor der Konstruktion eines eigenen Portfolios zurückschrecken, gibt es auch Indexfonds, die in mehrere Anlageklassen anlegen – sogenannte gemischte ETF.

Ein Rekordjahr wird 2014 nicht, aber möglicherweise das zweitbeste aller Zeiten. Die Schweizer Börse SIX hat per Anfang Dezember einen Umsatz von 83,1 Mrd. Fr. in Exchange-Traded Funds (ETF) vermeldet. Bis Ende Jahr sollten die 90,7 Mrd. $ vom vergangenen Jahr übertroffen werden. Am meisten Umsatz machten die Produkte, die es in der Schweiz erst seit 2001 gibt, jedoch im Jahr 2011 (101,9 Mrd. Fr.).

Verhältnisse wie in den USA?

In den USA sind diese Produkte, mit denen es sich idealerweise einfach und günstig in einen Marktindex investieren lässt, längst eine Lieblingsanlage von Kleinsparern . In der Schweiz entwickelt sich der Markt ebenfalls in diese Richtung: Seit 2007 ist die durchschnittliche Abschlussgrösse kontinuierlich von 163 238 Fr. auf 99 663 Fr. gesunken und der Median von 26 100 Fr. auf 13 985 Fr. Schon 2007 hatten die meisten Abschlüsse eine Grösse von 10 000 bis 100 000 Fr. Das ist zwar bis heute so, doch werden heute fast gleich viele Abschlüsse für Losgrössen von weniger als 10 000 Fr. getätigt. 2007 waren es erst gut halb so viele. Diese Entwicklung dürfte sich weiter fortsetzen, zumal die Gebühren für gängige ETF im Frühsommer dieses Jahres auf einen konkurrenzlos tiefen Wert gesunken sind.

Innovative ETF-Anbieter

Am beliebtesten waren in diesem Jahr die ETF auf Aktien aus Industrieländern. Auf sie entfielen 60% des entsprechenden Umsatzes an der SIX. Heute sind dort 980 ETF kotiert. Im laufenden Jahr kamen bisher 143 neue Instrumente dazu. 73 ETF wurden von der Börse genommen. Zu den echten Neuerungen dieses Jahr gehören ein ETF auf chinesische A-Aktien vom Anbieter Source, ein Schweizer Dividendenaktien-ETF von iShares und aktive ETF von Julius Bär.

«Sponsored Funds» auf Erfolgskurs

Zusammen mit dem ETF-Segment informierte die SIX jüngst an einem Anlass auch über ihr relativ neues Segment «Sponsored Funds», in dem Anteile «normaler» Anlagefonds jederzeit auf transparente Weise gehandelt werden können. Mittlerweile sind 324 Fonds zum Handel zugelassen. Julius Bär sowie die Zürcher Kantonalbank übernehmen die Rolle von «Sponsoren», die sich verpflichtet haben, den Handel stets sicherzustellen. Ausser diesen Banken handeln noch 57 weitere in diesem Bereich. 7684 Abschlüsse wurden in diesem Jahr bisher so getätigt. Die SIX setzt hohe Erwartungen in dieses Handelssegment.